Kurt Kladler, „Inscapes“
Fahlfarbige Blüten, zerstiebende Farben, wirbelnd ausgestreut und zu Formen verdichtet, bieten sie dem Schausinn ein Fest. In der Abfolge des Eintauchens von Bild zu Bild gleicht es einem Rausch, in dem uns Rhythmen des Wachsens sowie das Pulsieren von Farben und Formen selbstverloren tragen. Und wenn wir schwebend in die Gegenwart des Empfangens gerückt werden, […]
Margit Zuckriegl, „Das Naturschöne und das Kunstschöne“
Mit der Entdeckung der Natur als Topos der künstlerischen Formulierung im 19. Jahrhundert war stets die Idee verbunden, dass das „Natürliche“ an sich „schön“ sei. Die Natur kann nichts Unschönes hervorbringen, ob Vegetation, Kristallformationen oder Luftspiegelungen. Aus dem Vokabular des Naturschönen wurden Zitate in die Kunst implementiert, um damit Intention und Zielrichtung des ästhetisch orientierten […]
Margit Zuckriegl, „Beauty in Nature and Art“
The discovery of nature as a topos of artistic expression in the 19th century was always linked to the idea that anything “natural” was inherently “beautiful.” Nature cannot produce anything, be it vegetation, crystal formations or mirages. Citations drawn from the vocabulary of natural beauty were implemented in art with the aim of legitimizing the […]
Vanessa Joan Mueller, Extract from: Booklet , Kunsthalle Wien (publisher),
Vienna 2015, p. 26
Karin Pliem Nature and culture are productive opposites. While the former represents the original, the unspoiled, the latter is considered its transformation, if not its transcendence. The relationship between nature and culture is not however one of antagonism, instead they are virtually dependent on one another. Art likes to play them against one another, although […]
Karin Pliem, Concursus naturae
Auf meinen Leinwänden erörtere ich potenzielle Übereinkünfte von Natur und Zivilisation, indem ich bildlich transformierte Darstellungen verschiedenartiger Lebewesen aus unterschiedlichen Ökosystemen und Weltregionen in jeweils differente Konstellationen bringe. Auf- und verblühende Gewächse aus Tropenwäldern, Alpentälern oder botanischen Gärten können hier mit transgenen Pflanzen, Wassertieren oder auch mit im Malprozess neu geschaffenen Blüten-Hybriden zusammentreffen. So entsteht […]
Lucas Gehrmann
Karin Pliem: Konvolutionen (2014)
Karin Pliem zeigt uns eine Natur, die es von Natur aus nicht gibt: auf ihren Leinwänden treffen verschiedenartige Lebewesen aus unterschiedlichen Ökosystemen und Weltregionen zusammen, auf- und verblühende Gewächse aus Tropenwäldern und Alpentälern mit transgenen Pflanzen, mit Meeres- und Süßwassertieren oder auch mit im Malprozess neu geschaffenen Blüten-Hybriden. Alles floriert, fließt, morpht und expandiert in […]
Lucas Gehrmann
Karin Pliem: Convolutions (2014)
Karin Pliem shows us a nature that doesn’t exist inherently: on canvas diversified creatures from different ecological systems and various parts of the world meet. She shows plants from tropic rainforests and valleys in the Alps in bloom and withering combined with transgenic plants, sea- and fresh-water animals. Through the painting process Karin Pliem creates […]
Lucas Gehrmann
Zwei Mitten. Karin Pliems Malerei als Multilog zwischen Wir und Ich
„Immer wieder auf der Suche nach der Mitte“, notiert Karin Pliem 2011 in ihr Reisetagebuch auf der thailändischen Insel Kho Ngai, an deren Stränden sie angeschwemmte Korallenfragmente, vom Wasser erodierte Samenkapseln und Kokosnussschalenrelikte sammelt und zwischendurch getupfte Blätter findet, deren „wunderbares Aussehen diese nach genauerer Betrachtung nicht von der Natur, sondern von angeschwemmten Erdölresten“ erhalten […]
Karin Pliem
Auf der Suche nach der Mitte, Notizen aus meinem Reisetagebuch Thailand 2011
Notizen aus meinem Reisetagebuch Thailand 2011 Wo ist die Mitte, es fehlt die Mitte im Bild. Die Mitte bin ich. Immer wieder auf der Suche nach der Mitte. Immer diese Spannung. Der Raum ist nicht das Problem, ist sowieso alles da, wie vorgegeben, immer wieder aufs Neue vorgegeben. Stellt sich nurmehr die Frage der Gestaltung. […]
Matthias Boeckl
Leben, Sein und Kunst, Zur Malerei von Karin Pliem (2010)
Karin Pliems Malerei berührt den Betrachter auf eine unmittelbare und ursprüngliche, gänzlich unerwartete Weise. Ohne jeden Umweg blickt man direkt in eine betörende Bilderwelt des Blühens und Vergehens. Bekannte und fremdartige Pflanzenformen schweben in einem undefinierbaren Bildraum ohne Tiefe, oft nur angedeutet von Wolken und diffusen weißen Schleiern. Erregende Violett-Töne stehen neben Altrosa und Bernsteingelb, […]